Patenschaften machen Freu(n)de

Unser Jahr 2021

Wir freuen uns, dass im Jahr 2021 insgesamt 23 neue Berufspatenschaften gestartet sind.

Einer unserer Höhepunkte war das Berufe-Speed-Dating im WELCOME-Treff. An Infotischen haben Unternehmen und lokale Organisationen den Interessierten ihre beruflichen Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt. Verkehrsinstitut Reimertshofer Halle GmbH, GP Günter Papenburg AG, IHK BIZ „Landes-KAUSA-Servicestelle, Akzent Personaldienstleistungen GmbH, Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt gGmbH, Projekt „Faire Integration“, TÜV Rheinland Akademie waren vor Ort und berieten Interessent:innen vielseitig und bedarfsorientiert.
Wir ergänzten das Angebot um einen virtuellen Infotisch. Eine Mitarbeiterin der Servicestelle „Freiwilligendienste – Integriert in Sachsen-Anhalt“ erläuterte dort verschiedene Möglichkeiten im Bundesfreiwilligendienst für die berufliche Orientierung. Auch ein Berufspate war dabei und hat mit den Besucher:innen des WELCOME-Treffs viele Gespräche geführt.

Auch unsere Online-Angebote für arbeitssuchende Menschen wurden 2021 sehr gut angenommen. So boten wir wöchentlich eine Online-Sprechstunde zur beruflichen Orientierung an, die über unsere Webseite www.willkommen-in-halle.de und auch über den WELCOME Treff angekündigt wurde. Durch eine Berufspatin initiiert, entwickelten wir eine Online-Workshopreihe zum Thema „Bewerbungsprozess“.

Unsere Arbeit in den beiden Quartieren Halle-Neustadt und Silberhöhe zeigt ihre Wirkung, und wir können mit unseren Angeboten vor Ort die Bewohner:innen der Stadtteile erreichen. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner:innen im Projekt sowie mit dem Quartiermanagement führten wir gemeinsam verschiedene Veranstaltungsformate durch: Infostände am Quartiersladen „Am Treff“ und in der Weißenfelser Straße sowie Pflanz- und Müllsammelaktionen. Daneben berieten wir in den Quartiersläden zu Möglichkeiten des Engagements und der beruflichen Weiterentwicklung.

Die Berufspatenschaften werden gefördet im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ im Rahmen des Gesamtprojektes „#hotspot ARBEITsPLATTE“ durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und den Europäischen Sozialfonds.

Unser Jahr 2021

„Wenn mir Shaami beim Abholen mit fliegenden Armen freudestrahlend entgegen flitzt, das bestärkt mich in meinem Engagement. Ich wünsche mir, dass ich dieses aufgeweckte, kluge Kind noch lange begleiten und aufwachsen sehen darf. Ich empfehle mein Engagement weiter, weil nicht nur meine Patenfamilie durch mich Anregungen und Hilfe erfährt, sondern ich ganz viel Spaß habe und mich sehr auf jedes Treffen freue.“ – Christine Drewes

Kinder zwischen 6 und 14 Jahren werden durch ehrenamtliche Paten gestärkt und in ihrer individuellen Entwicklung gefördert. Durch die Pandemiesituation ist ein Großteil der Patinnen und Paten bereits seit mehr als zwei Jahren in einer Patenschaft engagiert und konnte diese auch weiterhin erfolgreich begleiten. In 2021 wurden 12 neue Patenschaften geschlossen, die sich ebenfalls an den fünf Gemeinschaftsveranstaltungen für die Pat:innen und deren Patenkinder beteiligt haben. Die bildungsorientierten Gemeinschaftsveranstaltungen führten uns zum Beispiel in die Mathewerkstatt, auf einen Bauernhof und zum Klettern auf die Peißnitz.

Die fachliche Begleitung und Beratung der Patinnen und Paten ist ein Qualitätsmerkmal des Projektes. Dazu fanden zwei thematische Fortbildungsangebote und eine aufbauende Qualifizierungsveranstaltung mit der Martin-Luther-Universität Halle statt, in diesen konnten Impulse für die Gestaltung der Patenschaften gesetzt, methodische und didaktische Anregungen zur Begleitung der Kinder bei schulischen Fragen und vor allem wissenswerte Bildungsangeboten vermittelt werden. Die Austauchtreffen für die ehrenamtlichen Pat:innen waren rege besucht und werden immer auch dazu genutzt, sich gegenseitig Unterstützung zu geben und sich zu vernetzten.

Die Bildungspatenschaften werden gefördert von der Stadt Halle (Saale) und unterstützt von der Globus-Stiftung, Wir helfen e.V. und der Town & Country Stiftung.

Unser Jahr 2021

Ob das nun ein Gespräch bei einer Tasse Kaffee ist, ein Spaziergang, gemeinsames Lesen oder Musizieren – das entscheiden die Beteiligten je nach ihren Interessen und Möglichkeiten. Eine gute Patenschaft ist dabei immer eine Win-win-Situation, von der beide Seiten profitieren.

2021 konnten wir über 90 Patenschaften begleiten, dabei haben die Seniorenbegleiter:innen 5.600 Stunden Lebensfreude an zum Teil sehr hochbetagte Menschen verschenkt.

Trotz pandemiebedingter Einschränkungen nutzen die Ehrenamtlichen 348 mal Schulungsmöglichkeiten und Austauschtreffen, 182 mal profitierten Seniorinnen und Senioren von Angeboten des KlingelZeichens. Etwas Besonderes war dabei diesmal das erstmals angebotene „Altern in Sekunden“, bei dem sich Jüngere anhand eines Alterssimulationsanzuges in die Erlebenswelt hochbetagter Menschen einfühlen konnten (siehe Foto).

Mit Verspätung feierte das KlingelZeichen sein 10-jähriges Bestehen mit allen Ehrenamtlichen im Juni im Café am Riveufer. Die Erfolgsgeschichte gab es zum Blättern in einem großen Fotoalbum und was noch wichtiger war: nach langer Durststrecke konnten sich „neue“ und „alte“ Ehrenamtliche trotz Corona endlich einmal kennenzulernen.

Aufmerksamkeit brachte uns die Ehrung durch den Demografiepreis des Landes Sachsen-Anhalt im November, wo der Seniorenbesuchsdienst KlingelZeichen mit dem Sonderpreis der Techniker Krankenkasse geehrt wurde „für die ausgezeichnete Präventionsarbeit. Wir wissen, dass Einsamkeit krankmacht, und daher ist dieses Angebot ein hervorragender Beitrag zur seelischen Gesunderhaltung.“ erklärte Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung dazu.

Ein weiteres Highlight war – nach dem Erfolg des vorherigen Jahres – wieder die persönliche Übergabe von Päckchen zur Weihnachtszeit.

Die Tandems treffen sich zunächst drei Mal. Damit ist dieses Format auch attraktiv für Ehrenamtliche, die sich aufgrund ihrer persönlichen Lebenssituation (z.B. Ausbildung, Studium, Beruf) noch nicht sicher sind, wieviel Zeit sie investieren können. Ausgehend von der Bereitschaft, Zeit miteinander zu verbringen, tragen Impulspatenschaften trotz dieses niedrigschwelligen Ansatzes dazu bei, eine offene und vielfältige Gesellschaft zu leben und zu stärken. Denn unabhängig von der Zielgruppe stellen sie das Gemeinsame und Verbindende, gleiche Interessen und Motivationen in den Vordergrund. Impulspat*innen leisten dadurch auch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe von Geflüchteten/Migrantinnen, Menschen mit Behinderung und Personen, die aufgrund von Alter und (körperlichen) Einschränkungen von Einsamkeit und Isolation bedroht sind.

Unser Jahr 2021

Neue und „alte“ Patenschaften:

Auch in 2021 stellte uns die Corona-Pandemie mit ihren Kontakt- und Veranstaltungseinschränkungen vor einige Herausforderungen. Trotzdem konnten wieder 139 neue Patenschaften vermittelt und 38 Patenschaften aus 2020 fortgesetzt werden.

Menschen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen (Berufstätige, Rentner, Studierende etc.) wurden auf diese Weise für Geflüchtete und Migrant:innen, Menschen mit Behinderung oder mobilitätseingeschränkte Senior:innen aktiv. Wie schon in 2020 fanden die von der Projektkoordinatorin begleiteten Kennenlerngespräche vorwiegend im öffentlichen Raum bei Spaziergängen statt oder aber online via Zoom. Nachdem eine Vereinbarung getroffen wurde, verabredeten sich die Tandems zu weiteren individuellen Treffen.
Da die meisten, Pat:innen und auch Nutzer:innen, inzwischen etwas geübter und routinierter im Umgang mit Online-Formaten wie z.B. Video-Calls waren, konnte der Kontakt zumeist auch dann aufrecht erhalten werden, wenn ein direkter persönlicher Kontakt aufgrund der aktuellen Pandemiesituation nicht möglich oder nicht gewünscht war.

Patenschaften begleiten:

Der gemeinsame Besuch von Veranstaltungen (Museums- und Konzertbesuche, Picknicks und internationale Kochevents) vor allem während der Frühlings- und Sommermonate bot eine lang ersehnte und willkommene Gelegenheit, wieder zusammen zu kommen und sich auszutauschen. Neu ins Leben gerufen wurde in 2021 das Begegnungscafé im WELCOME-Treff. Eingeladen waren an jedem letzten Donnerstag im Monat Neu- und Alt Hallenser:innen, ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Alters oder ihrer Konstitution. Man trifft sich in entspannter Atmosphäre, um einander kennen zu lernen, sich auszutauschen und gemeinsame Unternehmungen zu planen. Im Tandem ins Theater, Stadion, Museum…“ lautet die Devise. Einige Male konnten zum Ende des Jahres 2021 Interessierte so im „Doppelpack“ gemeinsam ein spannendes Eishockeyspiel verfolgen oder eine interessante Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte besuchen. Die gemeinsame Teilnahme an diesen Veranstaltungen bot auch eine ideale Gelegenheit, sich für weitere gemeinsame Unternehmungen zu verabreden.

Unser Jahr 2021:

Hauptschwerpunkt des Patenschaftsnetzwerk Halle ist die Stärkung von Patenprojekten in der Region Halle (Saale) und die praktische Unterstützung sowie der Know-How-Transfer an neue Netzwerk-Partner:innen. Dazu fand in diesem Jahr wieder unser Fachtag mit mehr als 30 Teilnehmer:innen statt. Zu Themen wie „Chancen von differierenden Werten und Normen“ und „Resilienz in Patenpatenprojekten“ hatten die Teilnehmer:innen einen Tag lang Zeit sich auszutauschen und ihre eigene Arbeit zu reflektieren.